Zöliakie nur Einbildung?

Die Zöliakie – auch Glutenintoleranz genannt – ist eine chronische Erkrankung, bei der es zu einer Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß kommt, das in Weizen und Weizenprodukten enthalten ist. Die Betroffenen leiden unter verschiedenen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie schweren Durchfällen, Übelkeit nach dem Essen, Bauchkrämpfen und Appetitlosigkeit. Kinder mit Zöliakie fallen durch eine Gedeihstörung auf.

Oftmals dauert erst Jahre, bis die Diagnose richtig gestellt werden kann. Dabei kann sich die entzündete Darmschleimhaut nicht erholen, wenn weiterhin Gluten verzehrt wird. Eine rechtzeitige Diagnose ist daher für die Gesundheit der Patienten sehr wichtig. Die Erkrankung kann nicht ursächlich behandelt werden. Um Die Symptome dauerhaft zu lindern, kann nur eine lebenslang eingehaltene glutenfreie Diät helfen.

Jetzt warnen Ärzte aus einem Zöliakie-Zentrum an der italienischen Universität Paviavor einem möglichen Nocebo-Effekt bei Glutenunverträglichkeit. Viele Personen, die Beschwerden hätten, würden dafür das Klebereiweiß verantwortlich machen, obwohl sie nicht an Zöliakie leiden. Den Ärzten zufolge würde somit viele Menschen eine glutenfreie Diät einhalten, bei denen es gar nicht nötig wäre.

Bildquelle: ©Wolfgang Dirscherl_pixelio.de