Die glutenfreie Diät als lebenslange und einzige Behandlung

Eine Zöliakie kann leider nicht geheilt werden und es gibt auch keine Medikamente zur Behandlung der Erkrankung. Die Symptome und Folgeschäden der Zöliakie können deshalb nur mit einer lebenslangen glutenfreien Diät unterbunden werden.

Die Symptome werden schnell verschwinden

Die einzige Lösung, mit der Zöliakie zu leben, besteht darin, die Nahrungsmittel, die der Körper nicht verträgt, zu identifizieren und zu eliminieren. Es gibt keine Wunderpille, die einfach alle Beschwerden wegzaubert. Deshalb müssen Menschen mit Glutenunverträglichkeit sich auf eine glutenfreie Diät einlassen und ihre Ernährung und eventuell auch ihre Lebensweise grundlegend umstellen. Doch bereits wenige Tage nach der Umstellung auf glutenfreie Ernährung wird eine spürbare Verbesserung eintreten, die Durchfälle lassen nach, das Allgemeinbefinden und Energielevel werden steigen. Je nach Schädigungsgrad des Darms, Alter der Betroffenen oder anfänglichen (versteckten) Fehlern in der glutenfreien Diät wird die Zeit bis zur völligen Beschwerdefreiheit jedoch unterschiedlich lang sein.

Die Zöliakie kann nicht geheilt werden, aber die Symptome können mithilfe der glutenfreien Diät kontrolliert und in Schach gehalten werden. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, damit sich der Körper nach den Schäden durch die Autoimmunreaktion wieder regenerieren kann. Welche Ergänzungen notwendig sind, sollte aber zuvor ärztlich abgeklärt werden. Neben der strengen glutenfreien Diät sollte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden, die den Darm nicht unnötig belastet oder reizt. Schwerverdauliches, Scharfes und Saures sollte eher gemieden werden und durch milde und ballaststoffreiche Nahrung ersetzt werden.

Außerdem wird die Heilung durch alles, was den Darm beruhigt, unterstützt. Hierzu zählen Heilerde, Flohsamenschalen oder Leinsamen. Auch Probiotika (gr. pro bios = für das Leben; z.B. Omniflora®) können helfen, die Magen-Darm-Gesundheit zu fördern, indem sie die „guten“, für die Verdauung notwendigen Bakterien fördern. Wegen ihrer anti-entzündlichen und anti-bakteriellen Wirkung können Echinacea (Sonnenhut; z.B. in Echinacin®) und Kurkuma (Gelbwurzel, z.B. in Curcumen®), bei einer Einnahme für kurze Zeit, dazu beitragen, die Abwehrkräfte zu stärken.

Auch Akupunktur kann dazu beitragen, Bauchschmerzen, Blähungen oder andere Symtome zu lindern. Viel Bewegung an der frischen Luft, wenig Stress, eine positive Lebenseinstellung und Entspannung sind bei der Regeneration ebenfalls sehr förderlich.

Zu viel Fett, Zucker, Alkohol und Nikotin hingegen sind genau wie Stress, eine flache Atmung, schnelles Essen, enge Kleidung und zu wenig Bewegung eher schädlich für den Darm und vermindern den Erfolg der glutenfreien Diät.

Risiken und Schäden bei Nichteinhaltung der glutenfreien Diät

Hat man versehentlich etwas Glutenhaltiges gegessen, kommt es bei der Zöliakie, anders als bei Lebensmittelallergien, zu keiner allergischen Überreaktion oder akuten Anfällen. Nach einigen Stunden führt der „Ausrutscher“ beim Betroffenen meist zu Bauchschmerzen. Natürlich kann man Geschehenes nicht rückgängig machen, jedoch sollte man, um den Fehler zukünftig zu vermeiden, ergründen und prüfen, was und warum etwas „Falsches“ gegessen wurde.

Gelegentliches Sündigen bei einer ansonsten strengen glutenfreien Diät wird aber nicht zwangsläufig unmittelbare und offensichtliche Beschwerden bereiten. Dennoch können schon geringste Mengen an Gluten dem Körper schaden. Veränderungen an der Darmwand können bereits durch 20 Milligramm pro Tag hervorgerufen werden und schon bei 50 bis 100 Milligramm können sie nicht mehr vermieden werden. Zum Vergleich: Eine Scheibe Brot (etwa 40 Gramm schwer) enthält 2,5 Gramm – also 2.400 Milligramm – Gluten.

Allein diese Reaktion kann das Risiko, beispielsweise an Darmkrebs zu erkranken, stark erhöhen. Betroffene sollten also immer daran denken, dass jeder noch so kleine Diätfehler ein Risiko für Ihre eigene Gesundheit darstellt. Die häufigsten Risiken und Folgen bei Nichteinhaltung der glutenfreien Diät sind insbesondere:

  • mehr als zehnfach erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken
  • Schwangere haben ein mehr als zweifach erhöhtes Risiko Früh- oder Fehlgeburten zu erleiden
  • Unfruchtbarkeit
  • Krankheiten durch Vitamin- und Mineralstoffmangel
  • geschwächtes Immunsystem
  • geringere Lebenserwartung
  • ab dem 35. Lebensjahr besteht ein erhöhtes Osteoporose- und Frakturrisiko
  • Lymphknotenvergrößerung

www.zöliakie-treff.de
http://www.welt-zoeliakie-tag.de/Zoeliakie-Diaetfehler