Bei der Zöliakie kommt es nach der Aufnahme von Gluten zu einer Fehlreaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Dabei wird eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut verursacht.
Der Name „Zöliakie“ leitet sich vom griechischen Wort für „koilia“ für Bauch ab. Heute ist bekannt, dass Personen, die von einer Zöliakie bzw. Glutenunverträglichkeit betroffen sind, an einer chronischen Erkrankung der Dünndarmschleimhaut – die dem Bauchraum zuzuordnen ist – leiden. Bei der Aufnahme von Gluten kommt es bei Menschen mit Zöliakie zu einer Fehlreaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe, einer sogenannten Autoimmunreaktion (autos = selbst).
Der Körper erkennt Gluten als Eindringling an und das Immunsystem will ihn abwehren. Es stellt Antikörper her um den Angreifer zu attackieren, diese jedoch stimulieren das Immunsystem, sich selbst anzugreifen. Während dieses Prozesses können die Darmzotten bei von Zöliakie Betroffenen geschädigt werden. Darmzotten sind kleine, haarähnliche Anhängsel, die sich im Dünndarm befinden. Wenn diese Darmzotten also geschädigt sind, kann der Dünndarm seine Aufgaben nicht mehr richtig erledigen, sodass Nährstoffe nicht mehr vollständig aufgenommen werden können.
Um den Ablauf der Schädigung durch Gluten bei einer Zöliakie verstehen zu können, sollte man sich ein Bild vom menschlichen Dünndarm machen. Der Dünndarm ist mit vier Metern der längste Teil des menschlichen Verdauungstrakts und liegt zwischen Magen und Dickdarm. Seine Aufgabe besteht darin, die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Zu diesem Zweck ist die innere Oberfläche des Dünndarms durch Falten und tropfenartige Ausstülpungen vergrößert. Diese Falten wiederum sind die mit fingerartigen Erhebungen, den Darmzotten, besetzt. Dank dieser Struktur hat ein gesunder Dünndarm eine Gesamtoberfläche, die der Größe eines Fußballfeldes entspricht.
Durch die Zuführung von Gluten kommt es jedoch bei einem an Zöliakie leidenden Menschen aufgrund einer Fehlreaktion des Immunsystems zu einer (chronischen) Entzündung der Dünndarmschleimhaut und zur Schädigung der Zotten. Diese flachen ab, sodass die Nahrung nicht mehr optimal aufgenommen werden kann und nur halbverdaut in den Dickdarm gelangt. Dieser kann seine Aufgabe, das Entziehen des Wassers aus dem Nahrungsbrei, nicht mehr bewältigen und es kommt zu Bauchkrämpfen und starken Durchfällen. Durch diese anhaltende, voranschreitende Schädigung des Dünndarms der Zöliakie Patienten entstehen im Laufe der Zeit starke Nähr- und Vitalstoffdefizite. Diese Mangelerscheinungen sind dann häufig Auslöser weiterer Beschwerden.
Für das Krankheitsbild der Zöliakie wird synonym häufig der Begriff Glutenunverträglichkeit verwendet. Im Grunde genommen handelt es sich um dasselbe Krankheitsbild, sodass jedem selbst überlassen ist, welche Bezeichnung er wählt. Manchmal findet man aber den Begriff Sprue. Hierbei unterscheidet man lediglich – obwohl sich inzwischen eher die einheitliche Bezeichnung Zöliakie durchsetzt – ob die Krankheit schon im Kindesalter oder erst im Erwachsenenalter auftritt Bei Kindern spricht man von Zöliakie, bei Erwachsenen von Sprue. Man spricht von der sogenannten einheimischen oder nichttropischen Sprue. Sie sollte nicht mit der tropischen Sprue verwechselt werden, welche durch Infektionen hervorgerufen wird und vor allem in Südostasien, Südindien und der Karibik auftritt.
http://www.glutenfreishop.de/, www.wikipedia.de, www.zölikie-treff.de